Nach zwei Jahren Corona-Auszeit war es endlich wieder soweit. Sechs Mitglieder der Ski- und Wanderzunft fuhren in Richtung Ötztaler Alpen. Nach der Ankunft im Bergsteigerdorf Vent, im hinteren Ötztal, ging es mit dem Ziel „Wildspitze“ Richtung Breslauer Hütte auf 2.850 m. Nach einer Hüttenübernachtung brachen wir zeitig gegen 5:30 Uhr auf. Über weitläufiges felsiges und blockiges Gelände verlief die Tour hinein ins hintere Mitterkar zum Klettersteigeinstieg, wo wir die Steigeisen anlegten. Der kurze und im Einstieg eisige, anspruchsvolle Klettersteig führt im festen Fels hinauf zum Mitterkarjoch und weiter auf das weite Gletscherbecken des Taschachferners. Dieser bot, bedingt durch die Jahreszeit, ein spaltenreiches Bild. Über eine letzte Steilstufe gelangten wir schließlich zum felsigen Südwestgrat der Wildspitze, über den es in leichter Kletterei hinauf zum Südgipfel ging, auf das Dach Tirols. Die Wildspitze ist mit 3.774 m der höchste Berg Tirols sowie der zweithöchste Gipfel Österreichs und lieferte bei Kaiserwetter ein unglaubliches Gipfelerlebnis. Nach einer kurzen Verschnaufpause auf dem Gipfel machten wir uns an den Rückweg in Richtung hütte. Am zweiten Tag stand der Fluchtkogel mit 3.494 m auf dem Programm. Der Zustieg zum Fluchtkogel verläuft über einen markanten Moränenrücken, über welchen man den Rand des Guslarferner erreicht, wo wir die Gletscherausrüstung anlegten. Die Gletscherroute, meist Blankeis, führte über den spaltenreichen Guslarferner sowie steiles felsiges Gelände auf das Obere Guslarjoch (3.361 m). Auf den letzten Höhenmetern verlief der Weg über ein breites und steiles Gletscherfeld zum Gipfel. Bei strahlendem Sonnenschein wurden wir mit einer grandiosen Aussicht belohnt. Nicht umsonst zählt der Fluchtkogel aufgrund seiner Fernsicht zu den beliebten Gipfelzielen in den Ötztaler Alpen. Über den Gletscher ging die Tour zurück zur Vernagthütte, wo wir nochmals übernachteten. Am vierten Reisetag ging es zurück ins Tal nach Vent mit einer Übernachtung im Hotel. Sonntags traten wir die Heimreise in unsere badische Heimat an.