Die Ski- und Wanderzunft Ottersweier-Unzhurst absolvierte vom 6. bis 10. August eine hochalpine Tour in die Venedigergruppe nach Osttirol. Ziel war die Besteigung der Simonyspitze sowie des Großvenedigers.
Am Mittwochmorgen um 5:00 Uhr startete die Fahrt nach Ströden/Matrei in Osttirol. Von dort begann die Tour zur Essener-Rostocker Hütte auf 2.208 m, wo die Gruppe für zwei Nächte Quartier bezog. Die Hütte ist Ausgangspunkt für die Hochtour auf die Simonyspitze (3.442 m). Nach Rücksprache mit dem Hüttenteam wurden jedoch die Chancen auf einen Gipfelerfolg als gering eingeschätzt, da nach ergiebigen Schneefällen auf dem Gletscher und im Bereich der Kletterstellen (bis zum II. Grad) viel Schnee lag.
Nichtsdestotrotz startete die Gruppe am frühen Morgen. Dem Weg ins obere Maurertal folgend, begann bald der serpentinenartige Aufstieg, bei dem schnell an Höhe gewonnen wurde. Nach dem Wechsel auf den Gletscher wurde an der ersten Kletterstelle sofort deutlich, dass der Schnee zu tief und zu instabil war. Ein sicheres Weitergehen im steilen Gelände auf Gletscher und Fels war nicht möglich. Daher entschloss man sich, die Unternehmung etwa 150 m unterhalb des Gipfels abzubrechen und über den Aufstiegsweg zur Hütte zurückzukehren.
Nach einer weiteren Nacht auf der Essener-Rostocker Hütte führte die Tour am dritten Tag weiter zum Defreggerhaus, dem Ausgangspunkt für die Besteigung des Großvenedigers (3.657 m). Die Etappe umfasste 11,5 km mit 1.456 Höhenmetern im Aufstieg und 704 Höhenmetern im Abstieg. Die Route führte von der Essener-Rostocker Hütte zunächst zur Johannishütte und dann hinauf zum Defreggerhaus (2.963 m). Unterwegs überquerten die Teilnehmer das Türmljoch, wo ein Teil der Gruppe zusätzlich den abwechslungsreichen Türml-Klettersteig bewältigte.
Nach der Übernachtung auf dem Defreggerhaus begann am frühen Morgen um 5:00 Uhr die Besteigung des Großvenedigers. Der Weg führte zunächst entlang des Moränenrückens zum Einstieg auf den Gletscher am Mullwitz Aderl. Anschließend ging es in nordwestlicher Richtung über den Steilabschnitt des Großvenedigers weiter auf die breite Schulter und schließlich über einen schmalen Grat bis zum Gipfelkreuz (3.657 m). Als zweite Seilschaft des Tages erreichte die Gruppe den Gipfel. Nach dem obligatorischen Gipfelfoto und Gipfelschnaps führte der Abstieg über das Hohe Aderl (3.506 m) zurück zum Defreggerhaus und weiter hinunter zur Johannishütte. Drei Mitglieder nutzten von dort das Venedigertaxi ins Tal, während drei weitere Teilnehmer bis zum Parkplatz in Ströden/Matrei abstiegen. Tagesleistung: 20 km, 850 Höhenmeter im Aufstieg und 2.405 Höhenmeter im Abstieg.
Zum Abschluss der Tour verbrachte die Gruppe noch eine Nacht in Matrei. Bei einem schönen und geselligen Abend ließ man die Bergtour Revue passieren, bevor es am Sonntag zurück ins Badische ging.